19,90 €
Das Monument
Gleich das erste Konzert in Polen mitschneiden? Und das Ergebnis dann auch noch sofort als erste DVD der Band veröffentlichen? Wer kommt denn auf so eine Idee? Nun, offenbar kommen sehr kluge Menschen auf solche Ideen, denn auf den zweiten Blick macht die Entscheidung absolut Sinn: Polen ist für progressive Musik schon seit geraumer Zeit ein exzellentes Pflaster und so war das, was die Bayern Dante bei den Polen hervorgerufen haben irgendwie vorherzusehen: pure Begeisterung! Doch Dante reicht es nicht, nur einen Einblick in das Schaffen der Band zu geben… warum also nicht gleich das Augsburg-Konzert auch noch veröffentlichen? Aber klar!
Die Setliste von Kattowitz umfasste neben Songs des aktuellen Langspielers „When We Were Beautiful“ auch Klassiker wie „Vanessa“ oder „November Red“ aus der mittlerweile zehnjährigen Bandgeschichte. Die Show in Augsburg füllt inhaltlich jene Lücken, die ein Konzert mit seinen zeitlichen Rahmenbedingungen nun mal mit sich bringt – Material, das in Kattowitz keinen Platz mehr fand, wurde in Augsburg gespielt. So ist der 2013 tragisch verstorbene Gründungsmitglied Markus Berger nicht nur spirituell ein überaus wichtiger Faktor im Konstrukt Dante, sondern durch seine Kompositionen auch im Herzen des Konzerts präsent. Dies führt zu höchst leidenschaftlichen Performances wie jenen, die das Publikum in Kattowitz und Augsburg ab der ersten Sekunde mit in den Strudel aus Energie, Emotion, Präzision und künstlerischer Intelligenz ziehen, der auf „Where Life Was Beautiful“ zu erleben ist.
„Where Life Was Beautiful“ stellt eine Band auf dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Schaffenskraft dar. Die scheinbaren Eigenarten – man spielt live seit dem Tod von Berger ohne Bass – sind hier keineswegs Hindernis, sondern vielmehr ein zusätzlicher Impuls, der das Erlebnis Dante vorantreibt und organisch in eine neue Dimension vordringen lässt.
Die vorliegenden Mitschnitte zeigen eine Band, die sich auf heißen Schienen gen Zukunft bewegt und doch ihre Wurzeln nie vernachlässigt. Diese Mischung zeigt sich im Gesamtbild der Songauswahl der beiden Konzerte. Dies macht aus dem Konzept „DVD“ als faszinierende Momentaufnahme ein dauerhaftes Monument des bisherigen Werks einer Gruppe von Künstlern, die gerade erst anfangen, das Potential ihrer knisternden Energie voll auszuschöpfen. Gleich zwei Konzerte zu veröffentlichen ist dabei ein brillanter Schachzug: dreidimensionaler kann man eine Band kaum erleben.
Veröffentlicht | 28.04.2017 | |
Media | 2CD&DVD | GAOM049 |
Label | Gentle Art Of Music | |
Vertrieb | Soulfood Music |
DVD & CD1: „Live In Katowice“
1. Rearrangement O fThe Gods
2. Beautiful Again
3. Vanessa
4. The Lone And Level Sands
5. Until TheLast Light Breaks In
6. November Red
CD2: „When We Were Beautiful – Live“
1. Rearrangement Of The Gods
2. Ambitious
3. Beautiful Again
4. Until The Last Light Breaks In
5. Let Me Down
6. SadToday
7. Finally
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Alchemisten des Prog
Anspruchsvolle Musik für anspruchsvolle Hörer soll es sein. Aber sie soll nicht nur fordern, sondern auch mitreißen. Und unterhaltend soll das dann auch noch sein! Was wie ein Wunschzettel klingt, beschreibt Dante neues Werk When We Were Beautiful: wie macht man aus Klängen und Worten etwas ganz Besonderes? Wie entsteht aus gewöhnlichem Metall Gold? Die Prog-Alchemisten haben die Lösung gefunden: das neue Album ist nicht nur Metal. Es ist Edel-Metal.
Nun ist es wie bereits erwähnt nicht eben ein seltener Wunsch, mit der Kunst gleichermaßen das Bauchgefühl, das Gehirn und auch das Tanzbein zufriedenstellen zu wollen – es zu schaffen hingegen schon. Umso beeindruckender ist es, dass Dante mit When We Were Beautiful ein Album vorlegen, das diesem hohen Anspruch mehr als gerecht wird und eine Tiefe mitbringt, die nicht nur mit der musikalischen Virtuosität der Künstler oder dem ausgefeilten Songwriting zu tun hat, sondern in seinem Kernthema, der Vergänglichkeit, auch einen sehr realen Hintergrund hat, welcher den Songs eine schier greifbare Emotionalität verleiht.
So war es Gründungsmitglied Markus Berger nach schwerer Krankheit um wenige Tage nicht mehr vergönnt, die Veröffentlichung des Vorgängeralbums November Red zu erleben. Der Tod wurde auf When We Were Beautiful also unweigerlich zum Thema und letztendlich auch zum jenem Antrieb, der seinen Ausdruck etwa im Stück Finally findet, in dem die Band musikalisch Abschied nimmt. Stücke mit goldenem Glanz und metallischer Härte.
Doch damit nicht genug, denn die Augsburger von Dante reden gar nicht lange um den heißen Brei herum: sie wollen alles. Die Musik muss gut und melodisch sein, die Texte haben höchsten Standards zu entsprechen und die schweißtreibende Intensität der von der Kritik begeistert besprochenen Livekonzerte muss unweigerlich Element eines neuen Dante-Werks sein. „Wir wollen in jeder Hinsicht so weit gehen, wie es geht“, stellt die Band unmissverständlich klar. Dieser radikal mutige Ansatz ist When We Were Beautiful auch in handwerklicher Hinsicht in jeder filigranen Note anzuhören.
Dabei sind Dante erfrischend ehrlich in ihrer Wahrnehmung: „Wir wissen ganz genau, dass wir in eine musikalische Schublade passen“, sagen die Bayern über ihre Musik. Eine Ansicht, die durchaus als Understatement gesehen werden darf, denn obwohl Bands wie Savatage oder Dream Theater definitiv Einflüsse sind und auch Größen wie Deep Purple, Machine Head oder Metallica eindeutig Pate gestanden haben, ist es den Augsburgern gelungen, Bewährtes zu nutzen und daraus etwas Frisches und fast Magisches zu mache, das dem Gewöhnlichen entrückt ist – im Sinne der Alchemisten wird hier aus Prog Metal schnell Edel-Metal. Dieses neue Album bietet tonnenweise Spielfreude, jede Menge Überraschungen, intellektuelle Herausforderungen und schier grenzenlosen Genuss.
Alexander Göhs (Gesang), Markus Maichel (Keyboards), Christian Eichlinger (Schlagzeug) und Gitarrist Julian Kellner haben die Herausforderung angenommen, etwas entstehen zu lassen, was mit Talent und harter Arbeit alleine nicht zu vollbringen ist. Das Ergebnis ist ein wuchtiger, emotionaler und künstlerisch nahezu waghalsiger Triumphzug von sieben Songs geworden, dessen funkelnde Strahlkraft nur von außergewöhnlichen Persönlichkeiten mit einer wahren Vision hergestellt werden konnte. Die Alchemisten des Prog eben.
Nur eins kann dieses Album nicht bieten: tatsächliches Gold. Doch dafür entschädigt dieser Silberling im Übermaß.
Veröffentlicht | 18.03.2016 | |
Media | CD | GAOM044 |
Label | Gentle Art Of Music | |
Vertrieb | Soulfood Music |
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.