Blind Ego | Preaching To The Choir
Nach dem erfolgreichen Studioalbum „Liquid“ und der im strömenden Regen festgehaltenen magischen Live-CD/DVD beim Loreley-Festival ist BLIND EGO mit einem neuen Album zurück. Und da ist erneut ein Sturm aufgezogen! Im Zuge von zwei erfolgreichen geschmiedet Club-Headliner-Touren und verschiedenen Festivals hat sich das BLIND EGO-Line-up als beständig erwiesen. Es ist diese Stabilität, die man auf den neuen Tracks hören und fühlen kann und ein neues Gefühl der Identität schafft: härter zu rocken. Nach ein paar Songs versteht man, was Kalle Wallner meint, wenn er sagt: „Für mich ist diese Band pure Energie“.
Der Titel des Albums „Preaching to the Choir“ hat auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Bedeutungen. Bezogen auf die Band sagt Kalle Wallner: „Es geht um blindes Verständnis. Wenn die richtigen Leute an Bord sind, braucht man keine langen Erklärungen. man drückt einfach die Aufnahmetaste. Und wenn man dann den richtigen Musikern das richtige Song-Material gibt, können sie dieses auf eine höhere Stufe bringen. Keine Notwendigkeit, jemanden zu überzeugen, keine Diskussionen und keine Kompromisse, man macht es einfach.“
Bezogen auf das Songwriting hat „Preaching To The Choir“ eine weitere Bedeutung: „Viele Bands bleiben in ihrer Komfortzone und geben ihren Fans genau das, was sie erwarten. Der Titel des Albums ist eine Erinnerung daran, meine eigene Entwicklung zu hinterfragen und keine Angst davor zu haben, etwas Neues zu versuchen.“ Das Album verspricht also eher ein „progressives“ Album der persönlichen Art zu sein: Ob es sich dabei um das knüppelharte „Massive“ oder „Lines in the Sand“ mit dem modernen spacigen Groove im Vers handelt, BLIND EGO ist vielseitig genug, um dorthin zu gehen, wo der Song sie hinführt. Während das Festival-Publikum sich auf „In Exile“ freuen kann, ist die erste Single „Burning Alive“ fast schon ein Pop-Song. BLIND EGO zeigt, was Genres für sie sind: Überflüssig.
Rückblickend auf das erste Album im Jahr 2007 haben der Sound und das Songwriting mit jedem Album durch all das Experimentieren einen enormen Sprung gemacht. Kalle Wallners Entwicklung als Musiker und als Mensch hat nun in „Preaching To The Choir“ seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Obwohl nahezu das gesamte Material von ihm stammt, ist der Input der anderen Mitglieder offensichtlich. Wenn sich kongruente Stile vermischen, entstehen neue Seiten der Musik: eine kompromisslose Geradlinigkeit und eine unnachahmliche wilde Kraft, die das feine Gefühl von Melancholie und Kontemplation ausgleichen. Sie sind eine Rockband mit allen Facetten, und erwachsen genug, um es im richtigen Moment auch einmal beruhigen zu lassen. Es gibt kein laut ohne leise, kein hart ohne soft.
Tortz seiner Weiterentwicklung hält Kalle Wallners Songwriting nach wie vor das Kopfspiel am Laufen, indem es nicht ganz auf komplexere Taktarten oder raffninierte Akkordfolgen verzichtet. Die Balance dabei zu halten, meistert er jedoch gekonnt. Seine Vielseitigkeit bringt die Band dazu, sich in halsbrecherische Hard Rock-Riffs zu begeben, sich über eine progressive Klanglandschaft zu einem feinfüßigen Groove zu begeben, sofort wieder zu pumpendem Metal zurückzukehren und dann beinahe auf die Bremse zu treten, um eine mitreißende Gitarrenballade zu interpretieren. Wallners wahre Virtuosität ist, dass er sie nicht ständig beweisen muss.
Was die Lyrics angeht, hat Sänger Scott Balaban meistens den Faden der Texte weitergesponnen, „Es ging darum, mir zu geben, was ich brauche, um meine Emotionen zu befeuern“. Sei es das belebende „Burning Alive“ mit seinem Aufschrei nach Lebensbejahung oder die vernichtende Erkenntnis in „Dark Paradise“, sein ganzes Herz in eine Beziehung zu stecken, die zum Scheitern verurteilt ist.
„Preaching To The Choir“ ist eine wahre Geschichte, in der es darum geht, einen Kampf zu verlieren, aber den Krieg zu gewinnen und die Zerstörung zu ertragen, um die Wiedergeburt zu genießen. Es geht um das wirkliche Leben. Und es ist ein Blick in die Seelen dieser Musiker.
Veröffentlichung |
14.02.20 |
Media |
CD |
GAOM064 |
|
Vinyl |
GAOM064LP (lim. ed. in gold) |
Label |
Gentle Art Of Music |
Vertrieb |
Soulfood Music |